DBRD zu Besuch im Landtag von Baden-Württemberg
Am 15. Juli 2021 besuchten der DBRD-Vorsitzende Marco K. König und der Landesgruppensprecher Baden-Württembergs Andreas Wolf die Landtagsabgeordnete Andrea Schwarz von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Andrea Schwarz ist Stellvertretende Vorsitzende des Innenausschusses.
Thema des Gesprächs waren unter anderem die sehr heterogene Rettungsdienststruktur und die daraus resultierende qualitativ nicht überall gleich hohe Versorgung von Notfallpatienten durch das Rettungsfachpersonal. Es klafft leider immer noch eine beträchtliche Lücke zwischen Ausbildung und praktischer Durchführung, insbesondere im Bereich der invasiven Tätigkeiten. „Dies zu ändern ist Aufgabe der Politik“, so Marco K. König. „Es bedarf endlich eines auf den Pyramidenprozess abgestimmten Maßnahmenkatalogs, der dem aktuellen Stand der Wissenschaft und Technik entspricht und der dann von den Notfallsanitätern eigenverantwortlich umzusetzen ist“, so König weiter.
„Es kann nicht sein, dass rund sieben Jahre nach Einführung des ,Notfallsanitäters‘ Kollegen noch immer arbeitsrechtliche Probleme bekommen können, wenn sie invasiv tätig sind, venöse Zugänge legen oder gegen Schmerzen vorgehen. Ein Beispiel: In Karlsruhe, beim privaten Rettungsdienst, gehört Morphin bei Schmerzpatienten zur Notfallmedikation auf dem Rettungswagen, aber es gibt auch Rettungsdienstbereiche in Baden-Württemberg, da muss der Patient stärkste Schmerzen so lange aushalten, bis der Notarzt endlich eintrifft“, fasste Andreas Wolf die aktuelle Situation zusammen. „Die grün-schwarze Landesregierung hat sich im Koalitionsvertrag verpflichtet, sich für die rechtssichere Umsetzung der erweiterten Kompetenzen der Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter einzusetzen. Das muss in Baden-Württemberg jetzt sofort geschehen, sonst verlieren wir noch mehr qualifiziertes Rettungsdienstfachpersonal an angrenzende Bundesländer oder an die Schweiz, wo Notfallsanitäter ganz selbstverständlich genau das machen dürfen, was sie gelernt haben und beherrschen.“
Unter anderem wurde auch die Position des DBRD zur Einrichtung von Telenotärzten in Baden-Württemberg thematisiert.
König und Wolf lobten die SQR-BW, die Stelle zur trägerübergreifenden Qualitätssicherung im Rettungsdienst Baden-Württemberg, die von Jahr zu Jahr immer mehr Daten sammelt und auswertet. Ein Beispiel, das von anderen Bundesländern übernommen werden sollte.
Vielen Dank, Andrea Schwarz, dass wir bei Ihnen sein durften und Sie sich für die Belange des Rettungsfachpersonals einsetzen! Wir setzen mit Ihnen sehr gerne die Gespräche fort.
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