Zum Hauptinhalt springen

Pressemitteilung zu den Herausforderungen der Rettungsdienste bei einer Corona-Epidemie.

pdfDie Pressemitteilung hier als PDF-Download

Coronavirus:
Rettungsdienst wird an seine Grenzen kommen

Sollte es zu einer COVID-19-Epidemie in Deutschland kommen, wird der ohnehin schon stark beanspruchte Rettungsdienst mit der Notfallrettung und den Krankentransporten an seine Leistungsgrenze kommen. Auch wenn die überwiegende Anzahl von infizierten Patienten im häuslichen Umfeld verbleiben, wird es zu einer nicht unerheblichen Zunahme von Infektionstransporten in die Krankenhäuser und Krankenhausverlegungen kommen. Zudem ist der Rettungsdienst häufig der Erste, der mit den Verdachtsfällen in Kontakt kommen wird. Diese sind dann nicht nur zeitaufwendig, sondern stellen bei einer notwendigen Beförderung ins Krankenhaus eine Herausforderung dar.

„Bereits jetzt schon sind Notaufnahmen häufig nicht in der Lage Infektionspatienten zeitnah vom Rettungsdienst zu übernehmen, und die Rettungsleitstellen haben erhebliche Probleme ein Krankenhaus mit der Bereitschaft zur Aufnahme eines Infektionspatienten zu finden. Diese Situation wird sich bei einer Epidemie noch deutlich verschärfen“, so der 1. Vorsitzender Marco K. König,.

Folgende Ursachen sind bei einer Epidemie für den Rettungsdienst zu befürchten:

  • Es fehlt dem Rettungsdienst schon jetzt an ausreichender Schutzausstattung wie z. B. Mundschutz und Schutzanzügen. Da die Produkte in China und anderen Ländern in Asien gefertigt werden, ist mit einer Entspannung bei den Lieferengpässen zunächst nicht zu rechnen.
  • Ebenfalls wird es auch zu Lieferengpässe von weiteren in der Notfallmedizin notwendigen Medizinprodukten und Medikamenten kommen, da auch diese in nicht unerheblichem Maße in Asien produziert werden.
  • Aufnahmebereite Notaufnahmen sind für Rettungsdienste mit Infektionspatienten schwer zu finden und die Übergabezeit verlängert sich erheblich.
  • Pflegepersonaluntergrenzen führen zu weiteren und deutlich längeren Verlegungen.
  • Längere Eintreffzeiten bei Notfällen und längere Wartezeiten bei Krankentransporten werden die Folge sein.

Anmerkung: Um die Lesbarkeit der Informationen zu erleichtern, wird bei Personenbezeichnungen i.d.R. die männliche Form verwendet. Es sind jedoch jeweils männliche und weibliche Personen gemeint.

Der DBRD ist die berufsständische Vertretung des deutschen Rettungsfachpersonals. Wir treten ein für eine Verbesserung der präklinischen Versorgung aller dem Rettungsdienst anvertrauten Patienten, nach derzeit geltendem wissenschaftlichen Stand und den jeweils aktuellen Leitlinien der Fachgesellschaften, Verbesserung und Vereinheitlichung der Aus- und Fortbildung des Rettungsfachpersonals, Etablierung und Unterstützung von geeigneten zertifizierten Kurssystemen, Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit und der Außendarstellung des Rettungsdienstes, Unterstützung und Durchführung von Forschungsprojekten zu notfallmedizinischen und rettungsdienstlichen Fragestellungen sowie die Verbesserung der Schnittstellenproblematiken mit Kliniken, Feuerwehr, Polizei, Arztpraxen und Notdiensten.


Lübeck, den 28.02.2020


Für den Vorstand
Marco K. König
1. Vorsitzender
Pressekontakt:
Deutscher Berufsverband Rettungsdienst e.V. (DBRD)
Maria-Goeppert-Str. 3
23562 Lübeck
Tel. 0451-30505 860
Fax 0451-30505 861
Internet: www.dbrd.de
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

 

 

 

  • Erstellt am .